Mietpreisbremse löst keine Voraberhöhungen aus laut Immowelt.de

01.06.2015

Die Bremse hat offenbar doch keine Vorzieheffekte ausgelöst. Vor Einführung der Mietpreisbremse ist es in den meisten Großstädten nicht flächendeckend zu den von Kritikern befürchteten Vorzieheffekten bei den Mieten gekommen.

Das ist das Ergebnis des Mietbarometers des Internetportals immowelt.de. Danach gab es lediglich in Essen und Stuttgart Aufschläge von mehr als 10%.

Die Mietpreise in Deutschlands 14 größten Städten sind bis zum ersten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehrheitlich stabil geblieben oder nur geringfügig gestiegen. In Berlin, das zum 1. Juni als erstes Bundesland die Mietpreisbremse eingeführt hat, blieb die Miete pro Quadratmeter gegenüber dem Vorjahr im Mittel unverändert bei 9 Euro – und das, obwohl das Mietbarometer Angebote neu gebauter und generalsanierter Wohnungen mit einbezieht, die generell teurer und von der Mietpreisbremse ausgenommen sind. Für das Mietbarometer wurden die Angebotsmieten in den 1. Quartalen 2010 bis 2015 verglichen.

Spürbare bis deutliche Mietsteigerungen wurden nur in wenigen Städten verzeichnet: In Hamburg knackten die Mieten zum ersten Mal die 11-Euro-Marke (11,20 Euro, +7%), was sich nach zwei Jahren Stagnation als Nachholbewegung erklären lässt. In Essen (6,50 Euro, +14%) herrschte vor dem aktuellen Anstieg noch länger Stillstand. Insbesondere die Aufwertung der Essener Innenstadt scheint nun Früchte zu tragen: Durch Neubauprojekte am Rande des Stadtzentrums sind in den vergangenen Jahren Hunderte neue Wohnungen entstanden, die nun vermietet werden. Den größten Mietanstieg gegenüber dem Vorjahr erlebte Stuttgart: Das aktuelle Plus von 20% auf 12,70 Euro/qm wird zum Teil verursacht durch eine große Anzahl von neu gebauten und nun konzentriert vermarkteten Wohnungen im oberen Preissegment.

Quelle: IMMOBILIEN ZEITUNG, Juni 2015

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